Fuji FP-100 C Negative retten…

Viele wissen es gar nicht, man kann beim Fuji FP 100-C ein ganz normales Negativ gewinnen. Ich gehörte bis vor ein paar Wochen dazu und ärgere mich darüber total, weil natürlich ne Menge Negative mittlerweile irgendwo auf einer Müllhalde in der Nähe rumliegen. Aber Schwamm drüber… Auf den Prozess bin ich zuerst bei New55 Film und dann gleichzeitig beim wundervollen moominstuff Blog von Sean Rohde gestossen.

 

 

Irgendwie habe ich das dann aber immer vor mir her geschoben, klang irgendwie nach einer umständlichen, riesigen Sauerei, zumindest beim New55 Film Blog. Letztendlich gab mir den Anstoss Polagott Christian Hang vom Polaküche Blog, als er ein gescanntes Fuji Negativ von unserem Treffen in Köln zeigte. Danke auch für den Lidl Tip ;)

Die ganze Sache wird beim New55 Film Blog wesentlich penibler abgehandelt, bei Sean wird einfach gemacht, gefällt mir und so habe ich das dann auch probiert.

Was braucht man? Erstmal natürlich die Negativseite vom Fuji FP-100 C, DanKlorix Hygienereiniger (der blaue, gibt’s bei Lidl, soll der beste Chlorreiniger für sowas sein), eine Zahnbürste oder Borstenpinsel, eine ganz normale billige Glasscheibe (fand ich jetzt schonender für die Emulsionsseite des Negatives, geht aber auch auf jeder anderen glatten Oberfläche), Tesafilm und fliessend Wasser.

Bevor es losgeht habe ich noch schnell die ganzen Entwicklerreste auf der Emulsionsseite unter fliessenden Wasser abgespült. Mit leichtem Reiben geht das ganz gut.

Die Negativseite mit Tesa auf dem Glas festkleben, wichtig mit der dunklen lichtdichten Seite nach oben (!). Vorher habe ich grob den ganzen Chemie Kram abgeschnitten. Ein bisschen Papier habe ich dran gelassen, damit ich später das Negativ besser zum trocknen aufhängen kann. Sobald alles dicht abgeklebt ist, einfach mit dem Pinsel den DanKlorix Reiniger dünn auftragen und kurz warten. Bald löst sich die schwarze Deckschicht ab. Das ganze gut unter fliessend Wasser abspülen und dann eventuelle Reste der Deckschicht nochmals bearbeiten und gut abspülen.

 

 

Im Prinzip eine Sache von ein paar Minuten und man hat ein schickes und brauchbares 4″ x 5″ Negativ.

 

 

Dann das Negativ vorsichtig vom Glas ablösen und ganz normal zum trocken aufhängen.

 

 

Einscannen, fertig, toll! Mit 100 B ist das ganze wohl was kritischer, das werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen.

Ach so, macht es nicht so wie ich und zieht bitte Handschuhe an ;)

Edit: Mittlerweile gibt es hier einen follow up post zur Methode…

14 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Mit dem FP-100B habe ich es bereits versucht. Dort ist die Filmschicht so dünn und mit der Chemie verbunden, dass man kaum etwas von der Emulsion retten kann. Das lohnt sich nicht wirklich. :)

  2. Hallo,
    erstmal ein großes Lob für die feine Seite hier, es macht immer Spass bei Dir Neues zu entdecken.
    Ich habe da eine Frage, muss man das Prozedere direktnach dem Trennen vom Positiv am Negativ starten, oder können die Negative gelagert werden und in einem Abwasch verarbeitet werden?

    Vielen Dank und beste Grüße

  3. Pingback: Polaroid “Das Negativ nutzen” | Fredi's Space

  4. ich hoffe ich werde für diesen kommentar nicht gesteinigt…
    wofür scannt ihr eure negative ? ist das scannen der positive ein arbeitsschrit weniger?
    was sind deren Vorteile?

  5. hallo.

    den tip mit den negativen finde ich super! ich habe mir heute alles besorgt und es direkt getestet! bin beeindruckt! kann mir jemand einen scanner empfehlen der so eine grosse durchlichteinheit hat? vielen dank und beste grüsse

    marko

    • Die passend große Durchlichteinheit haben eigentlich alle gängigen Flachbettscanner die fürs scannen von Negativen geeignet sind.

  6. Pingback: Polaroid-Film in einer Hasselblad? – RetroCamera.de

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